Damals gab es noch keinen Schlosspark und man war der Meinung, es braucht bei einer so großen neuen Siedlung einen Platz, wo sich viele Menschen treffen können. Nachdem in den Jahren 2007/2008 die Siedlung erschlossen worden war, legte man den Platz für den geplanten Spielplatz mit dem jetzigen Standort fest. Dieser Platz mit rund 5.000 m² wurde von der Fa. Oberleuthner GmbH, wie vertraglich vorgesehen, kostenlos an die MG Pottendorf abgetreten, und zwar noch bevor dort auch nur ein Bauplatz verkauft wurde.
Da in der ganzen Siedlung die Kanal und Wasserleitungen erneuert bzw. ergänzt wurden, wurde 2014 eine Postwurfsendung mit einem Zeitplan der Straßensanierungen und auch dem Bau des geplanten Spielplatzes an alle Haushalte in der gesamten Siedlung verteilt. Dabei wurden die Zeitpläne für die Straßensanierungen bekannt gegeben und die Wünsche der Straßengestaltungen abgefragt. Rund 40 Prozent aller damals dort Wohnenden hat an dieser Befragung teilgenommen. Die Ideen wurden nach Möglichkeit umgesetzt.
Anmerkung: Eigentlich sollte der Spielplatz bereits im Jahr 2017 errichtet werden, da sich aber die Straßenbaumaßnahmen um rund zwei Jahre nach hinten verschoben haben, musste auch die Errichtung des Spielplatzes um zwei Jahre verschoben werden. Dabei muss klar festgehalten werden, dass es gegen den geplanten Spielplatz nie irgendwelche Einwände gegeben hat.
Als 2019 Ideen von den Kindern gesammelt wurden, was denn alles am Spielplatz aufgestellt werden soll, gab es natürlich viele Wünsche. Diese wurden in einen Plan eingearbeitet und von der Fa. Agropac auf der Grundlage eines einstimmigen Gemeinderatsbeschlusses ausgeführt.
Die Arbeiten für den neuen Spielplatz inklusive Zaun, WC-Anlage, Anschlüsse, Spielgeräte und Geländemodellierung sowie die Verlegung des Rasens hat rund 300.000 Euro gekostet. Davon wurden 150.000 Euro vom Land Niederösterreich gefördert.
Am 5. Oktober 2019 wurde der Spielplatz eröffnet und in den nächsten Wochen wirklich sehr intensiv besucht. Da einige Anrainer:innen sich über den aufkommenden Verkehr und den „Lärm“ des neuen Spielplatzes beschwerten, wurden die Öffnungszeiten eingeschränkt und die Seilbahn abgenommen.
Da es sich um einen Kinderspielplatz handelt, waren die Öffnungszeiten, die davor bis zum Sonnenuntergang angekündigt waren, sicher zu lange und erwies sich die Seilbahn, die praktisch im Dauerbetrieb war und sicher kein angenehmes Geräusch abgab, als allzu störend, sodass sie abgestellt wurde. Diese Maßnahmen wurden vom Gemeinderat auch einstimmig beschlossen.
- Seit Beginn des Spielplatzbetriebes war das Spielen von Musik, das Rauchen, Trinken von Alkohol, Fahrradfahren sowie die Mitnahme von Hunden verboten. Und an diese Regeln halten sich wirklich alle Besucher:innen anstandslos.
- Weiters gibt es einen Mitarbeiter unserer Marktgemeinde, der den Spielplatz täglich zu den vorgesehenen Zeiten öffnet und schließt, die WC-Anlagen säubert und die Mistkübel entleert.
Seit Beginn der COVID-19-Pandemie (der Spielplatz war in dieser Zeit auch immer wieder gesperrt, da es verschiedene gesetzliche bzw. behördliche Anweisungen/Empfehlungen gab) wurde/ wird der Spielplatz wesentlich weniger frequentiert. Überdies aber gab bzw. gibt es vier Klagen von Anrainer:innen, die darauf abzielen, dass die Nutzung des Spielplatzes eingeschränkt bzw. dass der „Lärm“ des Spielplatzes reduziert wird.
Es sei hier klar gesagt, dass „Kinderlärm“ dezidiert in der NÖ Bauordnung als „Lärm“ ausgenommen ist.
Weiters ist der Bau des Spielplatzes auf dieser Fläche ganz klar rechtskonform und wurde, wie schon vorhin erwähnt, vom Land Niederösterreich großzügig gefördert. Und, dass dieser Spielplatz gut angenommen und genutzt wird, zeigt, die immer noch hohe Akzeptanz und die „richtige“ Lage des Spielplatzes.
Die Ansicht des Gemeinderates war immer, einen Spielplatz zu errichten, der leicht zugänglich für alle in einem Gebiet liegt, der von keinen Hauptverkehrsstraßen umgeben ist und, der für alle Kinder etwas bietet; ein Spielplatz, der nicht am Rand der Gemeinde und versteckt liegt, der mit einer WC-Anlage (eine solche ist gar nicht vorgeschrieben) ausgestattet und gut einsehbar ist. Eine Klage wurde vom Bezirksgericht bereits abgehandelt.
Das erstinstanzliche Urteil lautete kurz zusammengefasst, dass dem Klagsbegehren nicht gefolgt wird.
Dazu muss festgehalten werden, dass das Urteil auf der Grundlage des sehr ausführlichen „Lärmgutachtens“ eines vom Gericht unabhängig bestellten Sachverständigen, der keine Orts-unübliche „Lärmbelastung“ festgestellt hat, erging.
Mittlerweile gibt es drei „Lärmgutachten“ (zwei Prozesse wurden auf einen zusammengezogen), die alle zusammengefasst ergeben, dass es keine Orts-unübliche „Lärmbelastung“ gibt. Im zweiten Prozess, der noch nicht abgeschlossen ist, unternahm der Richter, aber schon auch den Versuch, die für die Kläger:innen angespannte Situation zu „entschärfen“.
Der Gemeinderat befasste sich mit diesem Vorschlag in der Gemeinderatssitzung am 14. November 2023 ausführlich (auch bereits vorher im Gemeindevorstand) und stimmte einer letztmaligen Änderung im Bereich des Spielplatzes in der Wilhelmine-Melzer-Straße zu, um auch zu zeigen, dass der Kinderspielplatz als solcher genutzt werden kann/soll und sich die Kinder dort frei bewegen können müssen!
Es wurde folgender Gemeinderatsbeschluss einstimmigen gefasst:
„Der Gemeinderat der Marktgemeinde Pottendorf beschließt, die Fußballtore und die Ballfangnetze am Spielplatz Wilhelmine-Melzer-Straße bis 24. November 2023 abzubauen, das Spielfeld mit Erde aufzufüllen und eine neue Wiese anzubauen. Dies ist ein Entgegenkommen den Anrainer:innen gegenüber, da bei der Neugestaltung des Spielplatzes in Siegersdorf neue Fußballtore und Fangnetze aufgestellt werden. Da bereits die Seilbahn abgebaut wurde und die Öffnungszeiten in der Vergangenheit eingeschränkt wurden, steht ein weiterer Abbau von Spielgeräten für den Gemeinderat nicht mehr zur Diskussion.“
Die ersten Maßnahmen, der Abbau der Fußballtore und der Fangnetze wird in den nächsten Tagen durchgeführt. Das Auffüllen mit Erde und der Anbau einer neuen Wiese, damit man die Fläche wieder nutzen kann, ohne dass bei Regen eine große Lache steht, wird demnächst in Angriff genommen. Der Gemeinderat der MG Pottendorf bekennt sich ganz klar zum Spielplatzbetrieb in der Wilhelmine-Melzer-Straße und ist der festen Meinung, dass Kinder nicht an den Rand einer Gemeinde gehören, sondern ihnen die Möglichkeit gegeben werden muss, sich zu treffen und miteinander zu spielen.
Vor allem der persönliche Kontakt von Kindern erscheint uns für deren soziale Weiterentwicklung enorm wichtig. Auch, wenn uns als Gemeinderat die Entscheidung zu treffen, die nun getroffenen Maßnahmen umzusetzen – Abbau der Fußballtore samt Fangnetzen – nicht leicht gefallen ist, hoffen wir im Interesse der Kinder und Anrainer:innen eine geeignete Vorgangsweise gewählt zu haben, um allen ein Stück weit entgegenzukommen.
Die MG Pottendorf wird aber den eingeschlagenen Weg der Spielplatzerneuerungen für bestehende Spielplätze weitergehen.
Am 14. November 2023 wurde bereits mit der angekündigten Weiterentwicklung des Spielplatzes in Siegersdorf begonnen. Wie bereits in der vorletzten Gemeindezeitung angekündigt, werden in den nächsten Wochen die neuen Spielgeräte – hier auch die beliebte Seilbahn und neue Tore sowie Ballfangnetze – aufgestellt. Danach wird das Gelände modelliert und eine neue Wiese angebaut. Der Spielplatz ist daher bis zum Frühjahr 2024 gesperrt. Rund um Ostern wird es die offizielle Eröffnung dazu geben.
Wir bitten um Geduld!
