Diesen ganz besonderen Film möchte Ihnen die Redaktion wärmsten empfehlen: Bereits seit Jahren arbeitet Erich „Rickerl“ Bohacek an seinem ersten Album, hat aber nicht den Mut und die Konsequenz, seine Songs ordentlich aufzuschreiben und bei seinem dubiosen Manager abzugeben. So zieht er mit seiner Gitarre durch die Wiener Beisln und Tschocherln, gibt für ein bisschen Trinkgeld seine Lieder zum Besten und hält sich mit Gelegenheitsjobs über Wasser. Die Straßen der Stadt, die skurrilen Figuren des Nachtlebens, all das macht seine Musik so einzigartig wie bewegend.
Sein Sohn Dominik lebt schon längst bei seiner Ex Viki und ihrem neuen Freund Kurti, dem „gstopften Piefke“. Und obwohl Rickerl versucht, ihm ein guter Vater zu sein, ist er zu sehr Freigeist und Chaot und steht sich einmal mehr selbst im Weg, um eine emotionale Beziehung aufzubauen.
Weder übernimmt er Verantwortung für seinen Sohn, noch traut er es sich selbst zu, seiner Singer-Songwriter- Leidenschaft zu folgen. Zu groß ist seine Angst vor Enttäuschung. Erst als Rickerl Gefahr läuft, seinen Sohn endgültig zu verlieren, merkt er, dass er sein Leben grundlegend ändern muss.
Der Film ist eine Reminiszenz an die Seele des Austropops und eine melancholisch-humorvolle Liebeserklärung an das Wien der Beisln und Tschocherln, das fast schon nur mehr in der Erinnerung zu existieren scheint.
Ganz besonders freut es uns, dass sich der damals erst sechsjährige schauspielbegeisterte Ben Winkler – der mit seiner Familie in Wampersdorf lebt – im Castingprozess gegen andere junge Talente durchsetzen konnte und mit „Rickerl“ in der Rolle des Dominik (Rickerls Sohn) sein gelungenes Filmdebüt feiert. Auf die Frage, was am Spannendsten für Ben bei den Dreharbeiten war, weiss er schnell: „Ich bin mir nicht sicher, ob die vielen Proben mit Voodoo (Rickerl) und Adrian (Regisseur und Drehbuchautor des Films) oder das eigentliche Drehen besser waren, weil beides einfach nur schön war.
Die Szene am Lagerfeuer, wo wir mit den brennenden Stöcken gespielt haben, und die beim Fußballspielen sind auf jeden Fall die coolsten gewesen – das würde ich wirklich gerne nochmal machen dürfen.
Jetzt, ein paar Monate später, vermisse ich viele Leute vom Set. Sie waren einfach alle immer total nett zu mir – eigentlich nicht nur zu mir, sondern zu allen. Und als Papa war Voodoo wirklich lieb, er hat mich sogar zur Arbeit und zum Fortgehen mitgenommen.“