Hunde und vor allem Hundebesitzer:innen stehen regelmäßig im Fokus, wenn es entweder um Vorfälle wie: Bissattacken, freilaufende Hunde ohne Leine und Beißkorb geht, Hundekot, der nicht weggräumt wird oder wieder eine Hundeauslaufzone vorgeschlagen wird. Dazu möchte Bürgermeister Thomas Sabbata-Valteiner genauer Stellung beziehen und aufklären.
Was passiert mit den Einnahmen der Hundeabgaben?
Höhe (je nach Beschlussfassung im Gemeinderat) eine Hundeabgabe ein. In unserer Gemeinde beträgt diese seit 1. Jänner 2018 pro Jahr 6,54 Euro für Nutzhunde. Bei Hunden mit erhöhtem Gefährdungspotential werden 300 Euro (wobei Euro 240,- bei Vorliegen aller Unterlagen wieder refundiert werden) und für alle übrigen Hunde werden 30 Euro fällig.
In unserer Gemeinde sind offiziell 685 Hunde gemeldet. Das ergibt eine Gesamtabgabe von rund 23.500 Euro pro Jahr.
Viele Hundebesitzer:innen fragen sich was mit diesem Geld geschieht bzw. beschweren sich darüber, dass die Gemeinde dafür keine Leistungen erbringt. Das ist ein großer Irrtum!
- Die Marktgemeinde Pottendorf hat im gesamten Gemeindegebiet knapp 90 Hundesackerlständer aufgestellt. Pro Jahr müssen im Schnitt fünf Ständer davon erneuert werden. Ein Hundesackerlständer mit Montage kostet rund 400 Euro. Diese werden regelmäßig mit neuen Sackerln befüllt, die gratis entnommen werden können. Pro Jahr kosten diese Nachfüllsackerl rund 6.400 Euro.
- Ein Bauhofmitarbeiter ist das ganze Jahr nur damit beschäftigt diese Hundekotsackerlständer und die restlichen öffentlichen Mistkübel (nochmal rund 100 Standorte) dreimal wöchentlich anzufahren, auszuleeren und die Hundekotsackerl aufzufüllen. Dazu ist ein eigenes Fahrzeug notwendig. Rechnet man die halben Kosten für einen Mitarbeiter im Jahr mit rund 20.000 Euro (Bruttolohn und Abgaben) und die halben Anschaffungs-, Reparatur- und Treibstoffkosten für das Fahrzeug mit rund 5.000 Euro.
- Dazu kommt noch der Verwaltungsaufwand (Gebührenvorschreibungen, Mahnwesen, Administration usw.) von ca. 2.000 Euro jährlich.
Damit ist klar ersichtlich, dass die Marktgemeinde Pottendorf mindestens 35.400 Euro für Hunde in unserer Großgemeinde aufwendet. Also wesentlich mehr als Hundeabgaben bezahlt werden.
Jährl. Einnahmen Hundeabgabe | rund 23.500 Euro |
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Jährl. Ausgaben für Hunde der MG Pottendorf | Euro |
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durchschnittl. 5 Sackerlspender inkl. Montage: | 2.000 |
Nachfüllsackerl | 6.400 |
Mitarbeiterkosten | 20.000 |
Fahrzeugkosten | 5.000 |
Verwaltungsaufwand | 2.000 |
Jährl. Ausgaben für Hunde gesamt | rund 35.400 Euro |
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Die Diskussion um die Hundekotsackerlständer
Mindestens die Hälfte aller Hundebsitzer:innen nutzen diese nur selten oder gar nicht. Nachdem fast an jeder zweiten bis dritten Straßenecke ein solcher Hundesackerlständer steht bzw. ein Mistkübel in den man die vollen Hundekotsackerl schmeißen kann, ist es nicht verständlich warum die Hinterlassenschaften der Hunde nicht von den Hundebesitzer:inenn weggeräumt werden.
Manchmal hört man von Hundebesitzer: innen, wenn sie darauf angesprochen werden, warum sie die Hundehäufchen nicht wegräumen: „Was geht Sie das an, ich zahl eh Hundesteuer!“.
Man zahlt aber keine Hundesteuer damit der Hund sein Geschäft auf öffentlichen Flächen verrichten darf und jemand diese dann wegräumt, sondern dafür, dass solche Hundekotsackerlständer angekauft und regelmäßig betreut werden. Und wie kommen die Gemeindemitarbeiter:innen dazu, dass sie vor allem beim Rasenmähen entweder vorher alle Haufen wegräumen oder den Rasenmährer dauernd reinigen müssen weil alles mit Hundekot verklebt ist?
Die Mäharbeiten dauern so wesentlich länger, was schlussendlich wieder alle Gemeindebürger:innen bezahlen müssen, nicht nur die Hundebesitzer:innen.
„Ein kleiner Griff zum Sackerl, eine große Hilfe für ein sauberes Miteinander: Bitte nutzen Sie die Hundekotsackerlspender und helfen Sie mit, dass unsere Gemeinde ein Ort bleibt, an dem sich alle wohlfühlen – egal ob mit oder ohne Fell.“
Der Wunsch einer Hundeauslaufzone
einer Hundeauslaufzone. Oft wird argumentiert, dass es in so vielen Gemeinden solche Zonen gibt. Betrachtet man den Bezirk Baden (30 Gemeinden) gibt es derzeit sechs Zonen. Jede in unterschiedlicher Ausstattung. Grundsätzlich würden wir in Pottendorf auch eine errichten, aber es fehlt vor allem das passende Grundstück.
Viele Hundebesitzer:innen sind für die Schaffung einer Hundeauslaufzone, möglichst mitten im Ort, aber nicht in ihrer unmittelbaren Wohngegend. Also, wer hat einen Vorschlag für ein rund 1.500 m² großes Grundstück, das so liegt, dass nicht jeder Hundebesuch für die Anrainer:innen zum Problem wird?
Natürlich kennen wir die Vorschläge eine solche Zone im Schlosspark zu errichten. Dieser ist ein Naturdenkmal und eignet sich nicht für eine derartige Zone. Und auch einfach eine solche Fläche im neuen Betriebsgebiet auszuweisen, wäre ganz ehrlich keine brauchbare Idee.
ABER: als Gemeinde sind wir jeder Idee für den Standort einer Hundeauslaufzone aufgeschlossen. Lassen Sie uns Ihre Ideen dazu und vor allen die Wünsche für deren Ausgestaltung gerne zukommen!
Leinen- und Beißkorbpflicht
Auch wenn es manche Hundebesitzer:inenn nicht einsehen möchten: Im gesamten Gemeindegebiet herrscht Leinen- und/oder Beißkorbpflicht. Auch wenn Hundebesitzer:innen der Meinung sind, ihr Hund tut nix, kann man sich nicht darauf verlassen, denn wie sich schon oft gezeigt hat, kann immer etwas passieren!
Vor allem gibt es einfach viele Menschen, die Angst vor Hunden haben und warum sollen sie in Angst leben, wenn es klare Regeln gibt, dass Hunde an der Leine zu führen sind bzw. einen Beißkorb tragen müssen? Dafür gibt es kein Argument!
Auch hier wieder der Appell an alle Hundebsitzer:innen: Halten Sie sich BITTE an die Leinen- und/oder Beißkorbpflicht im öffentlichen Raum!